Robin Klengel

Robin Klengel ist als Kulturanthropologe und Künstler in Wien und Graz tätig. Er studierte Kulturanthropologie mit einem Schwerpunkt auf Stadtforschung in Graz und Berlin. Seit seinem Abschluss 2016 arbeitet er als Künstler, forscht, schreibt Texte, lehrt, zeichnet und macht Filme, vorwiegend im Bereich der künstlerisch- wissenschaftlichen Erforschung städtischer und digitaler Räume. Darüber hinaus ist er als Illustrator aktiv.
Klengel arbeitet häufig in Kollaborationen und kollektiven Formen des künstlerischen und künstlerisch-wissenschaftlichen Schaffens. Aktuell ist er als stellvertretender Leiter im Vorstand des Forum Stadtpark Graz aktiv, Mitglied des (Zine-)Kollektivs Tortuga sowie des Straßenkunstkollektivs KUD LJUD, Ljubljana. Mit Leonhard Müllner und Michael Stumpf begründete er 2018 das Medienkunstguerillakollektiv Total Refusal und erhielt zuletzt unter anderem den Förderpreis für bildende Kunst des Landes Steiermark.

Das Haus wider der Kunst, 2017 – 3 klammergebundene Druckwerke, Risographie-Technik. 130 x 105 mm

Das Thema Rostige und brennende Fragen bearbeitete Robin Klengel auf zweierlei Art: Erstens mit dem selbstgebundenen Heft Das Haus wider der Kunst, in dem er einen die zeitgenössische Kunst reflektierenden Traum niederschrieb. Darin setzt sich eine fundamentalistische Sekte das Ziel, die Kunst abzuschaffen, während das Kunstfeld gerade davon besonders fasziniert ist. Implizit geht es darin um die Frage der Kunst in einer spätkapitalistischen Welt: Inwiefern spiegeln sich die Themen der Zeit in der Kunst – und inwiefern ist sie selbst ein Auswurf kapitalistischer Denkweise?
Zweitens setzte Klengel die Reihe Die Heilige Meute fort, die er 2018 gemeinsam mit der Zeichnerin Coline Robin begann. Fasziniert vom Konzept des Polytheismus – also der Vorstellung, die Welt sei beherrscht von einer Vielzahl an personifizierten Zuständigen für die Phänomene des Lebens – entsteht ein neuer Götterhimmel. Die für diese Ausstellung entwickelten Göttinnen und Götter verkörpert allesamt Phänomene im Spannungsfeld zwischen Gegenwartsspezifik und Longue durée. Vielleicht hilf der Kniff über die Personifikation der Probleme und Phänomene unserer Welt ja, um von einen anderen Ansatzwinkel darüber nachzudenken.

Kontakt: robin.klengel@mur.at / +43 650 8308809